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Gerd Buurmann auf X:
„Seit Tagen höre ich, die westliche Werteordnung sei in Gefahr. Demokratie, Freiheit, Rechtsstaat, alles stehe auf der Kippe. Doch von welcher westlichen Werteordnung reden wir eigentlich?

Für mich war sie in Gefahr, als wir begannen, Menschen aufgrund bestimmter Kriterien den Zugang zu Theatern, Kinos, Restaurants und Kirchen zu verwehren. Als wir Schilder aufhängten, die bestimmten Gruppen den Eintritt untersagten, nicht etwa wegen Verbrechen, sondern weil sie eine persönliche medizinische Entscheidung getroffen hatten.

Das Ende der Werteordnung kam, als wir ernsthaft darüber diskutierten, ob wir unliebsame Parteien verbieten sollten, Parteien, die in freien Wahlen von Millionen Menschen gewählt wurden. Die Demokratie zu verteidigen, indem man sie abschafft. Was ist das bloß für eine absurde Logik?

Das Ende der Werteordnung kam, als Menschen öffentlich bedauerten, dass ein Attentat auf einen amerikanischen Präsidenten gescheitert war. Ein gescheiterter Mordversuch, beklagt von jenen, die sich sonst über „Hass und Hetze“ echauffieren.

Das Ende der Werteordnung kam, als der Glaube an den Krieg so übermächtig wurde, dass Pazifisten als „Lumpenpazifisten“ beschimpft wurden.

Das Ende der Werteordnung kam, als Steuergelder genutzt wurden, um gegen die Opposition Politik zu machen, sei es durch Organisationen, die gezielt die Artikulation abweichender Meinungen im Internet erschweren, oder durch die regierungsgestützte Organisation von Massendemonstrationen, bei denen bewusst Angst geschürt und übertriebene Nachrichten verbreitet wurden.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als ein Gesetz verabschiedet wurde, das erklärte, dass Politiker stärker vor Beleidigungen geschützt werden müssten als Bürger. Als die Türen morgens um sechs Uhr von bewaffneten Beamten des Staates geöffnet wurden, um Menschen, die einen Politiker als Schwachkopf bezeichnet hatten, ihre Smartphones und Rechner zu beschlagnahmen.

Das Ende der Werteordnung kam, als Beamte jauchzten, lachten und feixend erzählten, wie sie Hausdurchsuchungen in den frühen Morgenstunden durchführten.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als staatlich finanzierte Institutionen gegründet wurden, die der Bevölkerung erklären sollten, was wahr und was falsch ist, ganz so als hätten freie Bürger nicht selbst die Fähigkeit, sich eine Meinung zu bilden.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als der Staat erklärte, er könne zwar das Weltklima retten, aber nicht die eigenen Grenzen schützen.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als erklärt wurde, es gäbe eine Religion, die man nicht mehr kritisieren, hinterfragen, parodieren oder infrage stellen durfte, ohne als geisteskrank, gefährlich, rassistisch oder als Ketzer gebrandmarkt zu werden.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als Frauen das Recht abgesprochen wurde, sich für ihre Geschlechtsgenossinnen einzusetzen, weil sie damit angeblich Männer diskriminierten, die erklärten, Frauen zu sein.

Für mich war die westliche Werteordnung in Gefahr, als wir den Anderen aufgrund abweichender Meinungen zum Fremden und zugleich zur Bedrohung erklärten. Als wir begannen, Angst vor jeder noch so kleinen Veränderung im eigenen Denken zu haben.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als die Menschen wieder begannen, an Hexen zu glauben, an moderne Häretiker, an Abweichler, an Ketzer des Zeitgeistes. Als es plötzlich keine Debatten mehr gab, sondern nur noch Tribunale. Als es nicht mehr um Argumente ging, sondern um Anklagen, Verdächtigungen und Exkommunikation.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als Menschen sich wieder flüstern hörten, was sie früher laut sagen durften. Als aus offenen Gesellschaften verschlossene Räume wurden, in denen nur noch geflüstert wird, aus Angst, dass ein falsches Wort das soziale oder gar berufliche Ende bedeutet.

Die westliche Werteordnung ist nicht erst jetzt in Gefahr. Sie wurde längst verraten, und zwar von genau jenen, die heute am lautesten behaupten, sie zu verteidigen.“



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„Seit Tagen höre ich, die westliche Werteordnung sei in Gefahr. Demokratie, Freiheit, Rechtsstaat, alles stehe auf der Kippe. Doch von welcher westlichen Werteordnung reden wir eigentlich?

Für mich war sie in Gefahr, als wir begannen, Menschen aufgrund bestimmter Kriterien den Zugang zu Theatern, Kinos, Restaurants und Kirchen zu verwehren. Als wir Schilder aufhängten, die bestimmten Gruppen den Eintritt untersagten, nicht etwa wegen Verbrechen, sondern weil sie eine persönliche medizinische Entscheidung getroffen hatten.

Das Ende der Werteordnung kam, als wir ernsthaft darüber diskutierten, ob wir unliebsame Parteien verbieten sollten, Parteien, die in freien Wahlen von Millionen Menschen gewählt wurden. Die Demokratie zu verteidigen, indem man sie abschafft. Was ist das bloß für eine absurde Logik?

Das Ende der Werteordnung kam, als Menschen öffentlich bedauerten, dass ein Attentat auf einen amerikanischen Präsidenten gescheitert war. Ein gescheiterter Mordversuch, beklagt von jenen, die sich sonst über „Hass und Hetze“ echauffieren.

Das Ende der Werteordnung kam, als der Glaube an den Krieg so übermächtig wurde, dass Pazifisten als „Lumpenpazifisten“ beschimpft wurden.

Das Ende der Werteordnung kam, als Steuergelder genutzt wurden, um gegen die Opposition Politik zu machen, sei es durch Organisationen, die gezielt die Artikulation abweichender Meinungen im Internet erschweren, oder durch die regierungsgestützte Organisation von Massendemonstrationen, bei denen bewusst Angst geschürt und übertriebene Nachrichten verbreitet wurden.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als ein Gesetz verabschiedet wurde, das erklärte, dass Politiker stärker vor Beleidigungen geschützt werden müssten als Bürger. Als die Türen morgens um sechs Uhr von bewaffneten Beamten des Staates geöffnet wurden, um Menschen, die einen Politiker als Schwachkopf bezeichnet hatten, ihre Smartphones und Rechner zu beschlagnahmen.

Das Ende der Werteordnung kam, als Beamte jauchzten, lachten und feixend erzählten, wie sie Hausdurchsuchungen in den frühen Morgenstunden durchführten.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als staatlich finanzierte Institutionen gegründet wurden, die der Bevölkerung erklären sollten, was wahr und was falsch ist, ganz so als hätten freie Bürger nicht selbst die Fähigkeit, sich eine Meinung zu bilden.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als der Staat erklärte, er könne zwar das Weltklima retten, aber nicht die eigenen Grenzen schützen.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als erklärt wurde, es gäbe eine Religion, die man nicht mehr kritisieren, hinterfragen, parodieren oder infrage stellen durfte, ohne als geisteskrank, gefährlich, rassistisch oder als Ketzer gebrandmarkt zu werden.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als Frauen das Recht abgesprochen wurde, sich für ihre Geschlechtsgenossinnen einzusetzen, weil sie damit angeblich Männer diskriminierten, die erklärten, Frauen zu sein.

Für mich war die westliche Werteordnung in Gefahr, als wir den Anderen aufgrund abweichender Meinungen zum Fremden und zugleich zur Bedrohung erklärten. Als wir begannen, Angst vor jeder noch so kleinen Veränderung im eigenen Denken zu haben.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als die Menschen wieder begannen, an Hexen zu glauben, an moderne Häretiker, an Abweichler, an Ketzer des Zeitgeistes. Als es plötzlich keine Debatten mehr gab, sondern nur noch Tribunale. Als es nicht mehr um Argumente ging, sondern um Anklagen, Verdächtigungen und Exkommunikation.

Das Ende der westlichen Werteordnung kam, als Menschen sich wieder flüstern hörten, was sie früher laut sagen durften. Als aus offenen Gesellschaften verschlossene Räume wurden, in denen nur noch geflüstert wird, aus Angst, dass ein falsches Wort das soziale oder gar berufliche Ende bedeutet.

Die westliche Werteordnung ist nicht erst jetzt in Gefahr. Sie wurde längst verraten, und zwar von genau jenen, die heute am lautesten behaupten, sie zu verteidigen.“

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"There are several million Russians who can lift their head up from propaganda and try to look for other sources, and I'd say that most look for it on Telegram," he said. At the start of 2018, the company attempted to launch an Initial Coin Offering (ICO) which would enable it to enable payments (and earn the cash that comes from doing so). The initial signals were promising, especially given Telegram’s user base is already fairly crypto-savvy. It raised an initial tranche of cash – worth more than a billion dollars – to help develop the coin before opening sales to the public. Unfortunately, third-party sales of coins bought in those initial fundraising rounds raised the ire of the SEC, which brought the hammer down on the whole operation. In 2020, officials ordered Telegram to pay a fine of $18.5 million and hand back much of the cash that it had raised. In a statement, the regulator said the search and seizure operation was carried out against seven individuals and one corporate entity at multiple locations in Ahmedabad and Bhavnagar in Gujarat, Neemuch in Madhya Pradesh, Delhi, and Mumbai. In addition, Telegram now supports the use of third-party streaming tools like OBS Studio and XSplit to broadcast live video, allowing users to add overlays and multi-screen layouts for a more professional look. Again, in contrast to Facebook, Google and Twitter, Telegram's founder Pavel Durov runs his company in relative secrecy from Dubai.
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