Gestern waren wir im Moskauer Zentrum, in unmittelbarer Nähe der Metro-Haltestelle Tverskaya, in einem englischen Pub - ja, sowas gibt es hier auch. Im „Chelsea Gastro Pub“ werden neben den Fußballspielen der englischen Premier League auch u. a. Spiele der Bundesliga übertragen, sowie weitere Sportveranstaltungen wie Basketball und Formel 1. Das Ambiente ist schick, mit super bequemen Ledersesseln und -bänken, Kronleuchtern und Portraits von englischen Größen wie Prinz Charles an der Wand. Allerdings herrscht hier kein Schickimicki was z. B. den Dresscode betrifft. Es gibt eine Auswahl von über 10 Fassbieren wie Guinness und Bayreuther Hell, welches wir hatten. Die Karte bietet Speisen für Jedermann, Steak & Burger, Fisch & Garnelen, Suppen & Salate oder auch Risotto. Die Preise sind für Zentrumsverhältnisse und wirklich gute Qualität schon eher unter Durchschnitt. Meine Platte mit gegrillter Makrele, welche mit Kartoffel- und Erbsenpüree gereicht wurde, kostete 850 Rubel (aktuell ca. 8,50 €). Geschmacklich interessant waren die 5 eingelegten Wachteleier, die für 250 Rubel als Vorspeise zu bekommen sind.
Bevor wir im Pub waren, waren wir beim eigentlichen Highlight des Tages - dem Staatlichen Kremlpalast. Vor inzwischen 1 1/2 Jahren haben wir hier bereits schon einmal eine Tanzvorstellung besucht (Blog-Eintrag vom 20.04.2023). Ich hatte vor Kurzem Geburtstag und wurde von meinen Schwiegereltern mit Ballett- und Musicalkarten beschenkt. Und so waren wir dann gestern bei der Aufführung des Balletts „Schwanensee“. Es war super, aber fast 3 Stunden sind schon eine kleine körperliche Herausforderung, auch wenn man nur sitzt und nicht mittanzt. Teils sind so viele wunderbare Tänzer gleichzeitig auf der Bühne, dass es schwer fällt zu entscheiden, wem die Augen folgen sollten. Star der Show war definitiv der Hofnarr, der mit seinen Tanzeinlagen und seiner Ausdrucksstärke das Publikum total begeistert hat. Der Applaus am Ende hat es gezeigt. Grundsätzlich kann ich Ballett-Begeisterten empfehlen hier nach Aufführungen zu schauen, wenn das nötige Kleingeld vielleicht doch nicht für das Bolshoi-Theater reicht. Es ist natürlich „DAS Theater“ und sicherlich einen Besuch wert, aber leider einfach doch sehr teuer. Noch war ich selbst nicht da - aber der Tag wird bestimmt kommen. Der Staatliche Kremlpalast hat jedoch seinen eigenen Charme und bietet aus seinen riesigen, bodentiefen Fenstern tolle Aussichten auf das Kremlgelände. Von unseren Plätzen (Amphitheater rechte Seite) hatten wir einen guten Blick auf die Bühne. Die Karten kosteten jeweils 1.800 Rubel. Ich bereue es gestern keine Fotos vor Ort gemacht zu haben, aber manchmal genießt man auch einfach nur den Moment. Das ein oder andere Motiv am Kreml wäre bei dem gestrigen Kaiserwetter jedoch sicher toll zur Geltung gekommen. Beim nächsten Mal dann wieder! Von der Aufführung selbst wurde gebeten keine Foto- oder Filmaufnahmen zu machen. Ich habe mich fast daran gehalten, aber 3 Beweisfotos gibt es 😉

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